Eine Daheim für Marlen, Michi und ihre Kinder Miriam und Andreas

Trotz eines Schicksalsschlags lässt sich eine Familie nicht dabei beirren, oberhalb des Urnersees, in schwerem Gelände, ihren Hof zu bewirtschaften. Die Coop Patenschaft für Berggebiete unterstützt sie dabei.

Das kann gar nicht sein. Dort oben unter den Felsköpfen wohnt niemand. Viel zu steil, zu abgelegen. Doch dann führt ausserhalb von Flüelen UR eine Naturstrasse bergan und 400 Höhenmeter später klebt wie ein Adlerhorst das Anwesen von Marlen (28) und Michael «Michi» (30) im Steilhang. Und nein, der Maschenzaun unter dem Haus ist nicht für die Schafe, sondern für die Sicherheit der zweijährigen Miriam und des achtmonatigen Andreas. «Man vertrolt hier leicht und das kann übel ausgehen», sagt die Bäuerin. «Aber wir sind hier daheim», sagt der Bauer und fügt an: «Seit Generationen.»

Vor einem Jahr geriet plötzlich alles aus den Fugen: Der Vater des Jungbauern wollte mit zwei Baggern einen Transporter aus dem steilen Gelände bergen … und stürzte mitsamt allen Maschinen ab. Michi schluckt ein paar Mal leer. «Dieser Unfall hat alles verändert. Es war zwar immer klar, dass Marlen und ich den Hof übernehmen würden – aber erst in ein paar Jahren, wenn wir genügend gespart haben.» «Für uns war es klar, dass wir die Familie unterstützen müssen», sagt Michael Borbély von der Coop Patenschaft. «Es kann nicht sein, dass eine so tolle und schaffige Familie zweimal bestraft wird». Und chrampfen können die Jungbauern: Im Sommer gehen sie auch noch ins Wildheu, obwohl das äusserst anstrengend und gefährlich ist. «Aber wir sind auf diese rund vier Tonnen Futter angewiesen», so Michi. Warum der ganze Aufwand? «Es ist das, was wir können. Das, was wir lieben.» Der Bauer deutet auf die Kinder und sagt noch einmal: «Hier sind wir daheim. Und wenn es denn sein soll, wird der Hof auch das Daheim für die nächste Generation sein.»

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